Spitzenlosschleifen
Beim Spitzenlos-Durchgangsschleifen wird das Werkstück zwischen Auflage, Schleifscheibe und Regelscheibe geführt und in einmaligem Durchlauf geschliffen. Das Werkstück kann den Schleifkräften nicht ausweichen, sodass auch Teile mit kleinem Durchmesser (bis 0,1 mm) oder großer Länge (bis 1,5 m) geschliffen werden können. Die Schleifscheibe mit keramischer oder Kunstharz-Bindung führt die Zerspanarbeit aus, während die kleinere Regelscheibe (mit Gummibindung) den Vorschub bewirkt. Die Schleifscheibe kann bis zu 600 mm breit sein und läuft mit einer Umfangsgeschwindigkeit von 30 m/s bis 90 m/s. Die Regelscheibe hat die selbe Drehrichtung, aber eine stufenlos einstellbare Umfangsgeschwindigkeit von 15 m/min bis 150 m/min. Das Werkstück dreht sich etwa mit der Umfangsgeschwindigkeit der Regelscheibe. Die Zustellung beträgt 0,03 mm bis 0,2 mm. Das Spitzenlos-Durchlaufschleifen ist für zylindrische Teile ohne Ansatz, z. B. Zylinderstifte, geeignet. Dabei wird die Regelscheibe um 2° bis 15° zur Schleifscheibenachse geneigt. Bei großem Neigungswinkel kann der Werkstücklängsvorschub bis 50 m/min betragen. Das Spitzenlos-Querschleifen wird zum Bearbeiten von zylindrischen Werkstücken mit Ansätzen und Köpfen, z. B. Ventilschäfte, und auch zum Profilschleifen angewandt. Die Regelscheibe ist dabei nur um 0,5° geneigt, um die Werkstücke gegen einen Anschlag zu drücken, der gleichzeitig als Auswerfer dient. Das Spitzenlosschleifen ermöglicht die maßgenaue Bearbeitung dünner, zylindrischer Teile bei günstigem Zeitspanungsvolumen.